Die AfD kam am 28. Juni nach Mendig und hielt um 19.00 Uhr eine Redeveranstaltung mit anschließender Diskussion in der Laacher See Halle.
Als Evangelische Kirchengemeinde vor Ort wollten wir das nicht einfach unkommentiert lassen. Darum veranstalteten wir von 18.00 — 19.00 Uhr ein Abendbrot für Mitmenschlichkeit vor dem Rathaus der Verbandsgemeinde.
Jeder war eingeladen und brachte einfach etwas zu essen mit, so hatten alle genug.
Vor allem unsere Evangelische Kirchengemeinden besteht aus Menschen, die zugezogen und zugewandert sind. Angefangen von den Herrenhuter Glaubensflüchtlingen aus Böhmen im 19. Jahrhundert, über die Flüchtlinge aus des Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg, die Russland-Deutschen nach dem Ende des Kalten Krieges, bis heute zu Christinnen und Christen aus Syrien, dem Iran oder Afghanistan. Viele von uns haben Erfahrung in ihren Familien mit Flucht, Vertreibung und Neuanfang. Erfahrungen mit unsicheren Wegen und Gottes Beistand und Begleitung.
Jesus sagt einmal: »Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben.
Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben.
Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen.
Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet.
Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht.
Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen …
Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Schwestern und Brüdern,
das habt ihr mir getan.« (Matthäus 25)
Das ist unser Auftrag und unsere Botschaft als Kirche.
In der weiten Welt.
Aber eben auch hier bei uns in Mendig. An einem Freitagabend vor der Laacher See Halle.
Mendig ist in den letzten Jahren sehr gut mit Fremden umgegangen, die hier zu uns kamen und Hilfe brauchten.
Wir alle zusammen haben das auf die Beine gestellt – viele Ehrenamtliche, Stadt, Verbandsgemeinde, Caritas, Rotes Kreuz, katholische und evangelische Kirchengemeinden, Projekt Regenbogen, Kaffee Kunterbunt und noch viele andere.
Mit Herzblut haben wir Mendig zu einem fremdenfreundlichen Ort gemacht.
Mitmenschlichkeit ist uns wichtiger als die Ängste vor der Zukunft, die wir natürlich auch kennen.
Aber sich von seinen Ängsten nicht bestimmen zu lassen, sondern auf Gottes gute Kraft und seine Zukunft zu vertrauen, das ist für uns ein wesentlicher Aspekt des christlichen Glaubens.
Und daran halten wir uns fest. Gegen die Ängste. Und für die Menschen.