Als die Mitteilung der Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei uns ankam, dass sie Petra Wienpahl mit der Verdienstmedaille für ihr ehrenamtliches Engagement auszeichnen wolle, wollte Petra diese Auszeichnung überhaupt nicht annehmen. Das ist nicht ihres – so im Rampenlicht stehen und eine Ehrung für das bekommen, was sie ohnehin mit Herzblut tut.
Wir konnten Petra umstimmen, die Auszeichnung anzunehmen, um damit anderen zu zeigen, dass man etwas verändern kann in unserer Welt, wenn man eine Not erkennt und dann anpackt.
Seit rund 10 Jahren leitet Petra die Frauenhilfe in unserer Kirchengemeinde und führt das Erbe von Melitta Andrijaitis fort. Darüber hinaus ist sie überall zur Stelle, wo Not an der Frau ist.
Als 2015 dann die großen Flüchtlingswellen auch hier bei uns in Mendig ankommen, weiß sie sofort, „da müssen wir etwas tun“. Sie gründet das Kaffee Kunterbunt. Erst in unserem Gemeindehaus, später in der alten Metzgerei, und nun im alten Kino. Ihre ganze Zeit steckt sie in diese Arbeit, um Menschen zu helfen, die Hilfe brauchen. Nicht selten hat der Tag zu wenige Stunden für all das, was sie tun möchte. Ob Möbel, Haushaltsegenstände, Kleidung, Hilfe bei Behördengängen oder Dokumenten, … egal was – „Frau Petra“ ist da und hilft gemeinsam mit ihrem Team – und in Kooperation mit Stadt und Verbandsgemeinde.
Petras Motivation ist Jesu Wort aus dem Matthäusevangelium Kapitel 25: „35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. 36 Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. … Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Schwestern und Brüdern, das habt ihr mir getan.“
Liebe Petra, als Evangelische Kirchengemeinde gratulieren wir Dir ganz herzlich zu Deiner Ehrung. Und wir sagen Danke! Für all das, was Du in unserer Kirchengemeinde tust und darüber hinaus.
Pfarrer Andre Beetschen