Auch in diesem Jahr gedenken wir am 9. November an die Opfer der Progromnacht hier in Mendig. Vor 85 Jahren wurde die Synagoge in Mendig niedergebrannt. Die deutschen Mitbürger jüdischen Glaubens, Sinti und Roma und auch Behinderte wurden ab diesem Tag in der deutschen Gesellschaft öffentlich beleidigt, schikaniert und ausgegrenzt. Später nahm man ihnen die Bürgerrechte, schickte sie in Zwangsarbeits- und Konzentrationslager. Rund 30 Menschen, die in Mendig geboren wurden oder längere Zeit hier gelebt hatten, wurden damals in den Lagern ermordet.
Wir gedenken an die dunkelsten Stunden unserer Stadt. Wir gedenken daran, dass wir damals als Gesellschaft versagt haben, indem wir einer Minderheit die Menschenrechte nahmen und sie als “Untermenschen” behandelten und töteten. Politik und Kirche, Gesellschaft und Kultur haben damals versagt.
Um diese Fehler nicht noch einmal zu machen, erinnern wir. Die ökumenische Andacht wird wieder zusammen mit der katholischen Kirchengemeinde gestaltet. Der ökumenische Kirchenchor wird singen und die Atmosphäre feierlich ummanteln.